Faktencheck

Immer wieder stellen wir fest, dass es viele Vorurteile gegenüber erneuerbaren Energie gibt. Hier ein paar Antworten zu den häufigsten Bedenken.

Ökostrom ist teuer!
Das stimmt – aber nur auf den ersten Blick. Tatsächlich ist Strom aus erneuerbaren Energien teurer und erhöht Ihre Stromrechnung. Für den Ausbau der Solarstromnutzung zahlt jeder Verbraucher mit seiner Stromrechnung (Umlage der Einspeisevergütung auf alle Stromkunden in Deutschland). Was die Energieversorger jedoch gerne verschweigen, sind die indirekten Förderungen für Atom- und Kohlestrom. So wurde die Atomindustrie bisher mit etwa 80 Milliarden Euro subventioniert, die Kosten für die Absicherung der Atommülltransporte zahlt der Steuerzahler, die Endlagerfrage ist weiterhin ungeklärt und Schäden durch ein mögliches Unglück wie in Tschernobyl oder Fukushima sind nur zu einem Prozent durch Versicherungen abgesichert. Bei der Stromerzeugung aus Kohle fließen ebenfalls große Summen an Subventionen. Und was noch viel schlimmer ist: die Folgen durch den Klimawandel durch den Kohlendioxidausstoß zahlen ins besondere die Menschen in Entwicklungsländern, da sie am stärksten unter den Folgen zu leiden haben.
Ökostrom ist transparent: hier werden die Mehrkosten direkt auf den Strompreis umgelegt und nicht versteckt durch Steuern, Subventionen und indirekte Folgeschäden verschleiert.

Solarzellen brauchen in der Produktion mehr Energie als sie später erzeugen!
Richtig ist, dass die Herstellung von Silizium, wesentlicher Bestandteil der Photovoltaikmodule, sehr energieaufwändig ist. Da aber die Siliziumschicht in den Modulen immer dünner wird, spielt der Energieaufwand kaum eine Rolle und eine gesamte Photovoltaikanlage (den auch Kabel, Wechselrichter etc. brauchen Energie zur Herstellung) produziert etwa das fünffache der Energie, die in der Herstellung benötigt wurden.

Und Nachts geht das Licht aus…
Nur mit Photovoltaik kann der Strombedarf in Deutschland nicht gedeckt werden. Aber die geschickte Kombination von Solar-, Wind-, Wasser- und Bioenergie kann die Vorteile der verschiedenen Energiequellen nutzen. Sollte also in Gemen eine Wolke die Sonne verdunkeln, bläst dafür vielleicht in Niedersachsen der Wind ein wenig kräftiger. So gleichen sich die verschiedenen Quellen gegenseitig aus. >kombikraftwerk.de

Ohne Atomkraft geht in Deutschland das Licht aus!
Eine völlig falsche Behauptung. Natürlich können nicht von Jetzt auf Gleich alle Großkraftwerke abgeschaltet werden, aber der Sommer 2007 hat deutlich gezeigt, dass es freie Kapazitäten gibt. Insgesamt waren sieben Atomreaktoren aufgrund von Pannen oder Wartungsarbeiten abgeschaltet – und nirgends ging das Licht aus.
Neben der Gefahr eines GAUs besteht eine erhöhte Leukämierate bei Kindern in der Umgebung von Atomkraftwerken. Zwar versucht die Atomlobby diesen Fakt schönzureden und die Studie gibt keine genaue Erklärung für die Ursache, aber alleine ein Indiz für ein solch erhöhtes Risiko reicht unseres Erachtens aus, den Atomausstieg so schnell wie möglich umzusetzen.

Atomkraft ist Klimafreundlich!
Das will uns zumindest die Atomlobby so einreden. Tatsächlich benötigt man für Abbau, Anreicherung und Aufbereitung von Uran zu Kernbrennstäben so viel Energie, dass ein modernes Gaskraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung weniger Kohlendioxid pro Kilowattstunde Strom produziert, als ein Atomkraftwerk.

Kohlendioxidfreie Kraftwerke
Ein neuer Trend beim green-washing ist das CO2-freie Kohlekraftwerk. Eine erste Pilotanlage befindet sich im Bau. Durch aufwändige Technik soll das Kohlendioxid aus den Abgasen abgetrennt und dann in unterirdischen Speichern eingelagert werden. Aber dieser Prozess ist sehr energieaufwändig und teuer, sichere Lagerstätten, aus denen kein Kohlendioxid austreten kann, stehen noch nicht zur Verfügung und die Technik kann auch nur einen Teil abtrennen. Das Landgericht Berlin hat einer einstweiligen Verfügung gegen die Vattenfall AG stattgegeben, die den Begriff „CO2-frei“ irreführend verwendete (AZ: 97 O 297/07).

Diskussionsforum
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